Kyoto, vierter Tag

Durch den langen Abend am Tag zuvor und das darauf folgende doch recht späte ins Bett gehen, sind wir etwas später aufgestanden, haben noch schnell eingekauft und sind dann Frühstücken gegangen. Nachdem die letzten Tage fast ausschließlich meine Ziele beinhalteten und wir schon sehr viele Tempel und Schreine besucht hatten, überließ ich an diesem Tag Louis die Planung.

Da ich leichte Halsschmerzen hatte (in der Regel ein Zeichen das ich krank werde), sind wir zuerst in Richtung Einkaufspassagen gegangen um mir einen Schal zu kaufen. Das hat einige zeit gedauert, bis wir das richtige Geschäft gefunden hatten wo man einfach nur einen guten, günstigen Schal kaufen konnte (am Ende war es ein 100 Yen Shop, der Schal ist aber trotzdem gut!). Danach stand das erste Tagesziel auf dem Programm, das "Kyoto Art Museum", welches sich wiederum auf der anderen Seite des Flusses befand, sodass wir ein Stück zurücklaufen mussten. Louis hatte sich im Internet angeschaut wo es ist und wollte uns hinführen.Wir haben uns allerdings zunächst grandios verlaufen und mussten schließlich zwei Arbeiter nach dem Weg fragen, die uns dann auch in die richtige Richtung schickten.

Was wir uns unter dem "Kyoto Art Museum" vorgestellt hatten war so etwas wie traditionelle Kunst aus Kyoto, etwas das die Geschichte der Stadt widerspiegelt und aus verschiedenen Epochen zusammengetragen wurde. Genau das war es aber nicht, sondern eher ein "New Art" Museum und mit New Art kann ich nun leider garnichts anfangen ...
Wir sind dennoch reingegangen und haben uns die Kunstwerke angesehen. Hier hat sich das Verhalten von uns beiden dann umgedreht: während Louis öfter mal stehen geblieben ist um genauer zu schauen und generell langsamer gegangen ist, bin ich fast ohne Pause durchspaziert und habe dann am Ende gewartet. Fotos durften wir keine machen, aber glaubt mir: ihr habt nichts verpasst außer wild verteilte Farbkleckse auf Leinwand mit dem total sinnvollen Titel "Sonnenaufgang" oder sowas.

Als wir wieder draußen waren bemerkte ich, dass wir uns auch in der Nähe des 平安神社 (Heian-Schrein; Heian ist der alte Name für Kyoto aus der Heian-Zeit 794-1192) sowie eines weiteren Museums befanden. Da ich keine Lust auf ein weiteres Museum hatte und Louis keine Lust auf weitere Schreine, schlug ich vor das wir uns ja auch aufteilen könnte. Wollte er aber irgendwie auch nicht, daher sind wir dann zum Heian Schrein gegangen. Von dem wiederum habe ich dann wieder Bilder machen könne, auch wenn der Hauptschrein an sich nur mäßig spannend war. Es gab auch einen wohl recht berühmten und schönen Garten, der uns aber 500 Yen Eintritt gekostet hätte und da wir von der Tür aus einen schnellen Blick erhaschen konnten haben wir uns das gespart. Mal wieder lohnte sich der Garten zu dieser Jahreszeit eher nicht.






Danach sind wir dann erstmal etwas Essen gegangen und hatten uns dann aufgrund eines Tipps einer unserer Hotel-Mitbewohner überlegt, nach Westen zu fahren um den Bambus-Wald zu besuchen. Wir liefen also wieder ein ganzes Stück zurück bis wir eine passende Bahnlinie erreichten und fuhren einmal quer durch die Stadt. Am Ziel angekommen mussten wir uns erstmal orientieren und erspähten schließlich von einer Fußgängerbrücke aus etwas Bambus. Nach kurzem Fußmarsch erreichten wir dann auch die Ausläufer des Waldes. Der Bambuswald war schon wirklich ganz nett uns sehenswert, leider waren sehr viele andere Touristen da und es gab auch eine große Baustelle, die sowohl Lärm gemacht als auch das Bild etwas beschädigt hat.
Ich habe natürlich auch hier Fotos gemacht, auf denen man ja zum Glück den Krach nicht hört ;)


Ähm ... bitte was? @.@








Aus dem Bambuswald heraus sind wir dann durch eine Art Park noch zu einem breiten Fluss gekommen, der aus den Bergen heraus in die Stadt floss. Diesem Fluss folgten wir ein gutes Stück in die Stadt hinein und erreichten so wieder unsere Bahnstation. Dann ging es zurück zum Hotel, wo wir dann zwei Neuankömmlinge trafen: zwei Mädels (Meriel und Marion) aus Deutschland die eine lange Japanreise machten, bereits in Tokyo gewesen sind und nun für ein paar Tage in Kyoto bleiben wollten. Zusammen mit den Beiden haben wir dann unser Abendprogramm geplant: lecker Okonomiyaki essen, ein Spaziergang durch Gion und dann Izakaya. Das kleine Restaurant, welches wir gefunden haben war sehr gut, günstig und hatte ein nettes familiäres Flair. War ein schöner Abend.

Meriel, Ich, Louis, Marion
Plan für den nächsten Tag: Nara!

Kommentare

  1. Ohja die moderne Kunst, die ist schon so einen Sache für sich ;)
    Werd jetzt bloß nicht krank
    Grüße aus Braunschweig
    Tamara

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  2. Ähm, bin mittlerweile schon wieder gesund, aber danke ;)

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  3. .. ist aber schön zu sehen, dass ihr beide euch da so gut einigen könnt in der Freizeitgestaltung. Ich hätte mir vom Namen des Kunstmuseums aber sicher auch etwas anderes vorgestellt - aber vllt findet ihr so etwas ja noch!
    Es ist doch sehr erstaunlich, dass man in diesem weit entfernten Land mit den doch gar nicht so kleine Städten dann doch noch Gleichgesinnte trifft. Habt ihr vor im Kontakt zu bleiben mit den Mädchen nach der Kyoto-Reise? Ist doch sicher spannend, wenn man sich über seine Erfahrungen austauschen kann. :)

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