Fujisan
Der Fuji ist der bekannteste und höchste Berg ganz Japans: er ist 3776m hoch und ein beliebtes Motiv zahlloser Bilder und Kunstwerke.
Und eben diesen Berg galt es verganenes Wochenende zu besteigen. Wir, das heißt Louis, Thomas, Peter, Friso und ich, sind am Samstag Abend gegen 18 Uhr aufgebrochen und haben den Highway Bus von Shinjuku aus genommen, der uns zu 吉田五合目 (Yoshida-gogome) brachte, der 5. Station am Fuji von der normalerweise die Wanderung zur Spitze beginnt. Sie liegt etwa bei 2300m Höhe sodass noch eine gute Strecke an Höhenmetern zur Besteigung übrig bleibt.
Etwa gegen 22 Uhr kamen wir dann an, es war stockduster und alles voller Japaner und Touristen. Der Fuji ist halt beliebt, vor allem am Wochenende! Ohne große Umsschweife machten wir uns auf den Weg, die Stirnlampen umgeschnallt und angemacht, und in meinem Fall mit Wanderstab in der Hand. Unser Ziel: von der Spitze den Sonnenaufgang sehen!
Louis, der wie immer mehr als ausreichend vorbereitet war, gab uns ab und an die Temperatur durch, als wir nach oben stiegen. Waren es beim Aufbruch in Shinjuku noch rund 28°, ging es aufgrund der Höhe schnell nach unten: etwa 20° auf der 5. Station, als wir dann die 7. Station nach etwa zwei Stunden Aufstieg erreichten waren es nur noch 10°.
Wir kämpften uns weiter bis zu den diversen 8. Stationen (es gibt mehrere Hütten mit derselben Bezeichnung, keine Ahnung warum) und eine etwas längere Pause einlegen wollten, war es bereits 2 Uhr morgens und wir waren seit 4 Stunden unterwegs, hatten etwa 1000 Höhenmeter geschafft und weitere 700 vor uns. Die Bilder der Nacht seht ihr hier:
Auf der 8. Station setzten wir uns also hin und wollten etwas essen, in meinem Fall hat aber mein Magen wegen Unterkühlung dermaßen Probleme gemacht, dass ich nur zwei Happen nehmen konnte und dann lieber aufhörte. Unsere Kleidung war komplett durchgeschwitzt, was bei mittlerweile 5° Kälte doch für erhebliche Probleme sorgte. Louis, Thomas und Friso, die richtige Thermal-Wanderkleidung an hatten ging es deutlich besser als Peter und mir, sodass wir zwei uns entschieden, eine Pause auf der Station einzulegen und dann etwas später nachzukommen. Die anderen drei gingen also voraus. Wir bezahlten den unverschämten Preis von 7000 Yen (70 Euro) und blieben etwa 2 Stunden im Dämmerzustand in der Station, bis wir uns entschieden weiterzuziehen um möglichst hoch zu sein, wenn die Sonne aufging. Wir schafften es innerhalb einer Stunde zur neunten Station bei rund 3500m und sahen auch den Sonnenaufgang, der jedoch durch die wieder höher gekletterten Wolken etwas verdeckt war. An der 9. Station habe ich dann schließlich aufgegeben, da die Probleme mit Kälte und dünner Luft dann doch zu viel waren und Peter entschloss sich nach langem Überlegen, den Weg zur Spitze zu versuchen. Ich ging also alleine Bergab zurück zur 5. Station.
Auf dem Weg nach unten fing es an zu regnen, und obwohl ich wegen dem Licht dieses Mal meinen Weg sehen konnte, brauchte ich dennoch wegen den rutschigen Steinen rund drei Stunden bis zur 6. Station. Dort gabelte sich der Weg: einmal führte er hoch zur Spitze (den ich natürlich runterkam), einmal konnte man dem Yoshida Trail folgen und einmal zu irgendeiner Station, deren Name mir nicht bekannt vorkam. Ich folgte natürlich dem Yoshida Weg. Dies stellte sich jedoch als fataler Fehler heraus, denn obwohl der Weg sehr viel hübscher war als der bisherige, war er falsch.
Ich lief viel zu weit hinunter, fast bis zur vierten Station und traf dann auf zwei sehr nette und hilfsbereite Japanerinnen, die mir den richtigen Weg zeigten. Trotzdem kostete mich dieser Umweg etwa zwei weitere Stunden.
Als ich dann gegen halb zehn bei der Yoshida Station ankam, musste ich feststellen, dass die Busse nach Shinjuku um 10 und 11 Uhr beide ausgebucht waren, sodass ich bis um 12 Uhr warten musste. Allerdings war ich nicht der einzige mit diesem, sondern ich traf ein bunte Gruppe die sich hier zufällig getroffen hatte: eine Deutsche, ein Russe mit Freundin, ein Japaner und ein Italiener. Durch Pech und Schicksal vereint, setzten wir uns zusammen in eines der Lokale, tranken etwas warmen Tee und bekamen die Zeit recht schnell rum.
Nach einer Weile entschlossen sich vier von ihnen, die langsameren Lokalzüge zu nehmen anstatt weiter zu warten, sodass der Italiener (Flavio) und ich zurückblieben und weiter auf unseren Bus warteten. Danach klappte alles reibungslos: einsteigen - einschlafen - in Shinjuku aufwachen und dann weiter nach Hause.
Und eben diesen Berg galt es verganenes Wochenende zu besteigen. Wir, das heißt Louis, Thomas, Peter, Friso und ich, sind am Samstag Abend gegen 18 Uhr aufgebrochen und haben den Highway Bus von Shinjuku aus genommen, der uns zu 吉田五合目 (Yoshida-gogome) brachte, der 5. Station am Fuji von der normalerweise die Wanderung zur Spitze beginnt. Sie liegt etwa bei 2300m Höhe sodass noch eine gute Strecke an Höhenmetern zur Besteigung übrig bleibt.
Etwa gegen 22 Uhr kamen wir dann an, es war stockduster und alles voller Japaner und Touristen. Der Fuji ist halt beliebt, vor allem am Wochenende! Ohne große Umsschweife machten wir uns auf den Weg, die Stirnlampen umgeschnallt und angemacht, und in meinem Fall mit Wanderstab in der Hand. Unser Ziel: von der Spitze den Sonnenaufgang sehen!
Peter und Louis |
Louis, Friso und Peter |
Louis, der wie immer mehr als ausreichend vorbereitet war, gab uns ab und an die Temperatur durch, als wir nach oben stiegen. Waren es beim Aufbruch in Shinjuku noch rund 28°, ging es aufgrund der Höhe schnell nach unten: etwa 20° auf der 5. Station, als wir dann die 7. Station nach etwa zwei Stunden Aufstieg erreichten waren es nur noch 10°.
Wir kämpften uns weiter bis zu den diversen 8. Stationen (es gibt mehrere Hütten mit derselben Bezeichnung, keine Ahnung warum) und eine etwas längere Pause einlegen wollten, war es bereits 2 Uhr morgens und wir waren seit 4 Stunden unterwegs, hatten etwa 1000 Höhenmeter geschafft und weitere 700 vor uns. Die Bilder der Nacht seht ihr hier:
dunkel ... |
Sterne! Zum ersten Mal in Japan welche gesehen! |
Blick aufs Wolkenmeer |
Wie Pahntomdörfer glühen die Stationen auf dem Weg nach oben |
Auf der 8. Station setzten wir uns also hin und wollten etwas essen, in meinem Fall hat aber mein Magen wegen Unterkühlung dermaßen Probleme gemacht, dass ich nur zwei Happen nehmen konnte und dann lieber aufhörte. Unsere Kleidung war komplett durchgeschwitzt, was bei mittlerweile 5° Kälte doch für erhebliche Probleme sorgte. Louis, Thomas und Friso, die richtige Thermal-Wanderkleidung an hatten ging es deutlich besser als Peter und mir, sodass wir zwei uns entschieden, eine Pause auf der Station einzulegen und dann etwas später nachzukommen. Die anderen drei gingen also voraus. Wir bezahlten den unverschämten Preis von 7000 Yen (70 Euro) und blieben etwa 2 Stunden im Dämmerzustand in der Station, bis wir uns entschieden weiterzuziehen um möglichst hoch zu sein, wenn die Sonne aufging. Wir schafften es innerhalb einer Stunde zur neunten Station bei rund 3500m und sahen auch den Sonnenaufgang, der jedoch durch die wieder höher gekletterten Wolken etwas verdeckt war. An der 9. Station habe ich dann schließlich aufgegeben, da die Probleme mit Kälte und dünner Luft dann doch zu viel waren und Peter entschloss sich nach langem Überlegen, den Weg zur Spitze zu versuchen. Ich ging also alleine Bergab zurück zur 5. Station.
Das ist der Fuji - ziemlich häßlich |
Und das war unser Weg. Ernsthaft. |
Das natürlich auch :) |
Auf dem Weg nach unten fing es an zu regnen, und obwohl ich wegen dem Licht dieses Mal meinen Weg sehen konnte, brauchte ich dennoch wegen den rutschigen Steinen rund drei Stunden bis zur 6. Station. Dort gabelte sich der Weg: einmal führte er hoch zur Spitze (den ich natürlich runterkam), einmal konnte man dem Yoshida Trail folgen und einmal zu irgendeiner Station, deren Name mir nicht bekannt vorkam. Ich folgte natürlich dem Yoshida Weg. Dies stellte sich jedoch als fataler Fehler heraus, denn obwohl der Weg sehr viel hübscher war als der bisherige, war er falsch.
völig andere Welt |
Nebel im Tal |
Ich lief viel zu weit hinunter, fast bis zur vierten Station und traf dann auf zwei sehr nette und hilfsbereite Japanerinnen, die mir den richtigen Weg zeigten. Trotzdem kostete mich dieser Umweg etwa zwei weitere Stunden.
Als ich dann gegen halb zehn bei der Yoshida Station ankam, musste ich feststellen, dass die Busse nach Shinjuku um 10 und 11 Uhr beide ausgebucht waren, sodass ich bis um 12 Uhr warten musste. Allerdings war ich nicht der einzige mit diesem, sondern ich traf ein bunte Gruppe die sich hier zufällig getroffen hatte: eine Deutsche, ein Russe mit Freundin, ein Japaner und ein Italiener. Durch Pech und Schicksal vereint, setzten wir uns zusammen in eines der Lokale, tranken etwas warmen Tee und bekamen die Zeit recht schnell rum.
Nach einer Weile entschlossen sich vier von ihnen, die langsameren Lokalzüge zu nehmen anstatt weiter zu warten, sodass der Italiener (Flavio) und ich zurückblieben und weiter auf unseren Bus warteten. Danach klappte alles reibungslos: einsteigen - einschlafen - in Shinjuku aufwachen und dann weiter nach Hause.
Ich bin vor ein paar Jahren raufgekrakelt.
AntwortenLöschenWeil ich nicht in der Nähe vom Fuji gelebt habe und noch dazu mein Bruder extra aus Deutschland gekommen ist, wurde alles im Detail geplant. Auch Bustickets und Berghütte Monate im Voraus gebucht.
Dann kam alles anders.
Aufgrund eines Taifuns konnte man den Vulkan nicht besteigen. Die Berghütte hatte uns Bescheid gegeben. Wir haben uns daraufhin die ganze Nacht um die Ohren geschlagen, mussten die Bustickets canceln und hoffen, dass wir unser Geld zurückbekommen würden. Mussten zusehen, dass wir was Neues auftreuben (sehr schwierig im August) ....
... nachdem der Taifun auch 2 Tage später immer noch gewütet hat, haben wir uns entschieden es einfach mal zu versuchen. Es kann ja schließlich nicht jeder behaupten Mt. Fuji während eines Taifuns bestiegen zu haben.
Alle Leute, die uns an der 5. Station entgegenkamen waren total dreckig und völlig durchnässt. Alle, die ich fragte, ob es möglich wäre, bis zum Gipfel zu wandern, meinten es sei nicht möglich.
Dennoch haben wir es versucht.
Und siehe da ... nach und nach wurde das Wetter "besser".
Naja, es war immer noch bewölkt und ein wenig regnerisch, aber der Taifun verzog sich langsam.
Schließlich haben wir's auf den Gipfel geschafft, allerdings ohne Sonnenaufgang. War viel zu wolkig.
Ich beneide bis heute die Leute, die sehr viel mehr Glück haben, weiß aber auch, dass es uns sehr viel schlimmer treffen hätte können.
Eine Bekannte musste nach der 7. Station abbrechen weil ein Unwetter aufzog.
Ja, ja, der Fuji und seine Launen.
Das Beste kommt immer zum Schluß, stimmt´s ? :-))
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