Weihnachten in Japan (2)

Am gestrigen Samstag habe ich mich mit einigen (wenigen) Studenten aus meiner Hallenser Uni beim Weihnachtsmarkt in Roppongi getroffen. Von den angeblich 20 Studenten die zur Zeit in Japan sind (laut Facebook Gruppe), waren wir dann am Ende zu viert. Fünf hatten sich gemeldet, Eine wurde jedoch krank und konnte nicht kommen. Dafür hatten wir einen Japaner dabei, der als Deutsch-Lernender ebenfalls Interesse am Weihnachtsmarkt hatte.
Wir fanden dann etwas später heraus, dass sich einige andere Studenten (die ach so tollen Master) ebenfalls am Samstag auf dem Roppongi Markt treffen wollten, nur halt ohne uns. Alles klar?

Nach einigem Warten und Suchen haben wir den Markt dann schließlich auch ausfindig machen können. Und er war klein. Sehr klein. Da ist selbst Halle um einiges größer. Der Markt bestand aus etwa 10 Häusschen und einigen Sitzgelegenheiten, und das wars. Man konnte ihn in zwei Minuten einmal komplett umrunden. Verkauft wurde allerhand deutsches Zeug wie Glühwein (500Yen), Brezeln (500+ Yen), Lebkuchen und Stollen (600+ Yen) sowie sonstiges Weihnachtsgebäck und natürlich Auszüge aus dem üblichen Weihnachtskrimskrams, wie Kerzen, Stoff, Figuren und so weiter. Alles recht teuer, aber doch etwas günstiger als wir erwartet hatten. Wir setzten uns dann zusammen an einen der Tische, tranken unseren Glühwein, den wir uns geleistet hatten und erzählten ein wenig. Ich habe recht viel mit dem Japaner (dessen Namen ich leider vergessen habe, irgendwas mit A) gesprochen, er meist auf Deutsch und ich auf Japanisch. Wir haben über die Unterschiede in der Mentalität beider Kulturen geredet und waren uns dabei recht einig, dass Japaner recht reserviert sind und es sehr schade ist, dass man nicht so frei diskutieren kann. Danach sind wir dann noch etwas auf dem Markt herumgelaufen, der aber recht schnell seinen Reiz verlor, sodass wir danach noch die Gegend etwas unsicher machten. Wir entdeckten unter anderem ein weiteres Beispiel für übertriebene Deko sowie Stromverschwendung und haben einen Blick auf den berühmten Tokyo Tower werfen können. Natürlich habe ich meine Camera nicht vergessen und werde euch nun die Bilder des gestrigen Tages präsentieren:

Die Roppongi Spinne!

Sie hat sogar einen Eiersack ... *buärks*

Das Treffen der Bachelor- und Mastergruppen

ein verdammt hohes Gebäude



Jenni und Katha, mit Glühwein

Der Kopf links gehört "dem Japaner" ^^'



Tokyo-Tower (mit Blitz)

und nochmal ohne. Orange ist der übrigens immer ;)

Auf der Straße sind wir später noch gelaufen

Christen haben in Japan leuchtende Kreuze auf ihren Kirchen!

Wir waren etwa drei Stunden zusammen in Roppongi unterwegs und machten uns dann auf den Rückweg. Da unsere Wohnheim natürlich alle woanders lagen (da andere Unis), war ich schon recht bald wieder alleine und habe dabei auf "erdrückende" Art und Weise gelernt, warum es eine dumme Idee ist, zur Rush Hour mit der Yamanote-Linie (die fährt im Kreis, und verbindet fast alle wichtigen Orte Tokyos miteinander) zu fahren. Ich stieg in Ebisu ein und es war voll, so dass viele Leute stehen mussten, aber man konnte noch etwas Abstand halten. Dann stiegen einige wenige in Yoyogi (nächste Station) aus, und viele Leute ein. Der Zug war voll, also wirklich "Gruppenkuschel"-voll. Und es stiegen noch mehr Leute ein. Das funktioniert dann so: Zug ist voll, Japaner sieht das, nimmt Anschwung und rempelt noch volle Kanne in den Zug rein, sodass wie beim Domino einer den anderen wegstößt. In meinem Fall stolperte ich in eine etwas ältere Dame, die mich die ganze weitere Fahrt lang mit ihrem Todesblick bestrafte. (Ich hab mich entschuldigt, obwohl es ja nichtmal mein Fehler war, aber naja ...)
Ich war dann jedenfalls heilfroh, in Takadanobaba endlich aussteigen zu können und machte mich auf den Weg zum Abendessen, zu dem mich mein geschätzter Ess-Kollege Paul begleitete. :)

Kommentare

  1. Sorry, aber die "ach so tollen Master" kämpfen grade ums Überleben und konnten einfach nich früher kommen. :( Wir hatten ja noch nen Plan am Abend, so dass wir den Markt und die Weihnachtsfeier an der Keio miteinander verbunden haben. Und mehr Zeit können wir uns einfach nich nehmen.

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  2. Es ging ja nicht darum dass ihr nicht früher kommen konntet, wir waren ja letztlich zu selben Zeit da, sondern dass ihr mit uns ja offenbar keine Zeit verbringen wolltet ;)

    Hättet ihr euch in der Gruppe an der Diskussion beteiligt, hätte man ja nen Tag finden können, an dem ihr mal weniger zu tun habt. Und Urlaub machen wir (jedenfalls ich) hier ja auch nicht.

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  3. Das Einsteigen beim Gedränge in der U-Bahn liest sich ja wie brachiale Gewalt. Passt doch garnicht zu der sanften Mentalität der Japaner, oder doch?

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  4. Hab noch was vergessen! Was hat das denn mir der riesigen Spinne für eine Bedeutung?

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  5. Naja, es gibt da die Theorie, dass Japaner ja für alles althergebrachte Regeln haben, nur eben nicht für öffentliche Verkehrsmittel (weil die im Vergleich ja recht neu sind), daher wissen sie nicht recht wie sie sich verhalten sollen, und deshlab: Blick senken, einfach drauflos. Machen sie auf der Straße auch so.

    Und wegen der Spinne: keine Ahnung^^

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  6. Der Todesblick :D herrlich, hätte ich ja gern mal gesehn ^^. Schmeckte der Glühwein wenigstens?

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  7. Naja, er war nicht schlecht, immerhin^^
    Die hatten sehr viele original deutsche Produkte da, also auch deutsche Marken. Und so Schnitzer wie den "Original deutschen Curry-Hotdog", auf dem dann aber nur Ketchup war ;)

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  8. Zum Thema Curry fällt mir glatt ein dass wir mal unbedingt in BS Döner essen gehen müssen, wenn du wieder da bist. Ich kam letztens bei Tamara und Martin in den Genuß des besten Döners den ich je gegessen habe. Und der war mit Curry. Hat voll genial geschmeckt.

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