Essen, Bilder und Geschichten

Ich wurde ja gebeten und habe versprochen, eine Rundschau durch das Essen zu machen. Ich habe die Gelegenheit genutzt und diese Woche einige Fotos geschossen, muss aber dazu sagen, dass ich mir aufgrund der knappen Zeit in der Mittagspause und der übervollen Mensa, öfter ein Bento gekauft habe. Einiges ist dennoch zusammen gekommen. Aber seht selbst:

Das dahinter sind mein Notebook und einige Zettel ;)




Auf diesen beiden Bildern sieht man 餃子 (Gyôza), ursprünglich aus China kommende Teigtaschen, die meist mit Fleisch und Gemüse gefüllt sind. Gyôza werden in der Pfanne gebraten und dann mit Soja Soße gegessen. Die Hülle ist übrigens ein weicher Teig, der einen schwachen, aber angenehmen Eigengeschmack besitzt. Bei diesem Essen kommt es darauf an, genau den richtigen Punkt abzupassen, um sie aus der Pfanne zu holen. Viele Lokale bieten Gyôza als Beilage oder Bonus-Gericht an (wie zum Beispiel unser Lieblings-Ramen-Laden).




Bei dem oberen handelt es sich nochmal um das お弁当 (Obentô) Bild aus dem Asakusa 2 Post. Dieses Bento enthält ご飯 (gohan - gekochten Reis), (sakana - Fisch), フライチキン (furai chikin - frittiertes Huhn) sowie 生姜 (shouga - eingelegten Ingwer) und 大根サラダ (daikon sarada - Rettich-Salat).
Auf dem unteren Bild sind 肉まん (Nikuman) bzw. 餡子まん (Ankoman), Fleischklöße mit Füllung. Sie kommen ebenfalls ursprünglich aus China und sind im ersten Fall mit Schweinefleisch und Gemüse, und im zweiten mit süßem, rotem Bohnenmuß gefüllt. Wirklich sehr lecker. Dumm ist nur, dass man die eigentlich dämpfen muss (wie die deutschen Grießklöße) und das für 15 min, wir aber nix zum Dämpfen da haben und ich sie deswegen immer in die Mikrowelle schmeißen muss (1.30 min). Während die Nikuman dann gerade warm genug sind, platzen die Ankoman immer schon auf und die (dann) schwarze Masse bahnt sich ihren Weg unterm Kloß hervor auf den Teller ...

Als nächstes kommen einige Bilder zur Mensa, Essen als auch Umgebung sowie einige Bilder zu typischen Straßenläden in Japan:

Süßigkeiten auf Japanisch! Dabei handelt es sich Küchlein von schwammiger Konsistenz!

Hier werden Meeresfrüchte feilgeboten

Das sind Muscheln, keine Steine😉

Kuchenstücke in der Mensa. Sind zwar von der Größe her eher Appetithappen, aber für 105 Yen unschlagbar günstig!

Unsere Mensa (Theke)

Das Schaufenster! Aufgelistet sind alle Gerichte mit Preisen

Hierbei handelt es sich um Reis, Salat, Rind, Huhn (Panade), Zwiebeln mit Schwein und eine kleine Süßigkeit

Die Krönung dieser "Sammlung" (und dieser Woche) wird wohl das Essen sein, dass ich zusammen mit Tomio, meinem japanischen Freund und Tandempartner, den ich aus Halle kenne, und seiner Familie gewesen sein. Nachdem er mich bereits zweimal hier in Shinjuku besucht hat, wurde ich diese Woche eingeladen, mal zu ihm nach Kawasaki (anderer Stadtteil Tokyos) zu fahren. Mit dem Rapid-Express dauerte es von Shinjuku aus nur etwa 20 Minuten, dafür musste ich aber die ganze Fahrt stehen und fremde Japaner kuscheln. Ich stieg in Shinyurigaoka (jahaa, solche Namen haben die hier. Ich mag auch Ichikawa-Shichihama oder Keisei-makuharihongou sehr gerne 😂. Aber zurück zum Thema ...) aus und wurde dort von Tomio abgeholt. Zusammen kauften in einem Kaufhaus mit dem Namen Aeon unser Abendessen: 秋刀魚(Sanma), die deutsche Übersetzung ist glaube ich "Makrelenhecht". Zwei Fische im Ganzen, jeder vielleicht 20 cm lang (Kopf bis Flosse). Danach gingen wir zu der Wohnung von Tomios Eltern, die ich dann auch gleich kennenlernen durfte. Seine Mutter hat dann den Großteil des Kochens übernommen, wir haben assistiert. Zu Essen gab es am Ende reichlich:

Da kochen der Reis und die 昆布 (Konbu - Algenart) für die 味噌 (Miso)-Suppe

Sanma in Rohform

zerteilter Sanma, ohne Innereien, in Eiswasser

Zwei zerteilte Sanma auf Alufolie im "Fisch-Ofen"

Der (fast) fertige Tisch (s.u.)



So, zu Essen ist auf den letzten drei Bilder folgendes zusehen: Reis, der Sanma natürlich, geriebener Rettich zusammen mit geriebenem Ingwer und Soja Soße (dieses braune Zeug hinter den Fisch, Bild 3), ein gemischter Salat aus Tomaten, Gurken und Brokkoli (?!), sowie der Miso-Suppe (rote Schüssel, Bild 3) und diese nach Tomaten aussehenden Früchte (Bild 1, hinten links), die übrigens 柿 (Kaki-Pflaumen oder Persimon) heißen, übrigens sehr lecker! Ich habe leider bereits vergessen, wie die Blütenblätter (gelb, Bild 3) heißen, in der Schüssel waren die hinter meinem Reis stehend, aber sie waren auch sehr interessant.
Wir haben uns am Tisch natürlich auch etwas unterhalten, und Tomio hat seine Mutter dazu ermuntert, mich auf Japanisch auszufragen. Zuerst etwas scheu, hat sie dann gemerkt, dass ich sie doch recht gut verstehe und irgendwie verständlich antworten kann und es ist sowas wie ein Gespräch zustande gekommen. Tomio hat manchmal natürlich übersetzt oder zusätzlich etwas erklärt, aber alles in allem bin ich mit mir zufrieden. Als es bereits recht spät war, bin ich wieder zurück gefahren.

Morgen habe ich meinen ersten, richtigen und größeren Test (Lektionen 26-30), daher war ich die letzten Tage etwas mehr mit Lernen und Vorbereitung beschäftigt. Ich werde am Sonntag wahrscheinlich das Deutsche Fest (150 Jahre Japanisch-Deutsche Freundschaft) im Park neben der Botschaft besuchen und dann darüber berichten.

Freut euch drauf! Bis dann

Kommentare

  1. Hallo Philipp, ein Foto von Tomio und seinen Eltern wäre auch schön

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  2. Lecka ^^ aber diese Bohnenfüllung wär glaub nix für mich ^^. Ma gespannt was noch so kommt, könntest ja auch mal die Augen nach Kuriositäten offen halten. Der Fischmarkt muss für nen Europäer dochn bisschen gruselig sein oder? So ohne Kühltheke und so...

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  3. Oh, ich war diesen Freitag auch bei Tomio... Und das Menü war das gleiche. xD

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  4. Ach Tom, sei nich son Spießer^^ Das schmeckt wirklich gut! Der Fischmarkt ist schon etwas seltsam, aber der Fisch ist natürlich auch viel frischer als bei uns. Aber irgendwie denkt man doch an so ein schmieriges, amerikanisches Chinatown wenn man da durchläuft^^

    @Kitty: aha, na sowas^^ Und wie wars bei dir?

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