Ein langer Tag
Uff,
gestern war so viel zu tun bei unserer "General Orientation", wo wir wirklich viel zu viele Infos auf einmal bekommen haben, um alles behalten zu können, dass ich gestern einfach zu keinem Eintrag mehr fähig war ... naja, dann halt heute!
Aufgestanden bin ich um 7.00 Uhr, damit ich ohne Probleme duschen, frühstücken und dann noch das Gebäude Nr. 22 des Waseda Campus suchen konnte. Duschen hat geklappt, Frühstücken auch irgendwie ... nur das Suchen war dann eher schwierig. Ich habe mir einen Plan im Netz (Google Maps) angeschaut und dann meinen ungenauen, kleinen Plan mitgenommen, in dem festen Glauben dass man die 700m auch ohne große Probleme schafft und das Gebäude schon finden wird. Denkste!
Nach rund 200m fällt mir ein, dass ich für die General Orientation ja Fotos mitnehmen sollte und außerdem meinen Reisepass vergessen habe, sodass ich dann kehrt gemacht habe und zurückgestreunt bin. Auf dem Rückweg sind mir eine andere Nicht-Asiaten begegnet, die ich aber in meiner Eile nicht ansprach. Schnell die Sachen geholt und die Straße runter, die mir Google Maps so angezeigt hat. Dann bei der vermeintlichen Zielkoordinate einen netten älteren Herren gefragt, der mich anwies der Straße noch weiter zu folgen, dann rechts zu gehen und dann "werde ich es schon sehen" ... klingt ja nicht so schwer! Also gesagt, getan, komme dann einige Meter weiter an eine große Straße (Sodai-dori) und entdecke eines der Mädels aus unserem Dormitory. Sie hat sich ebenfalls etwas verlaufen und nachdem wir auf Japanisch und Englisch gesprochen haben, merken wir, dass wir beide Deutsche sind und wechseln zur Muttersprache zurück. Ist die ersten paar Minuten sogar schon ungewohnt, wirkt irgendwie fehl am Platz ... Zusammen fragen wir noch einmal bei einem anderen Herren nach, der sich die Zeit nimmt, auf einer Karte nachzuschauen und uns schließlich in die richtige Richtung weist. Wir folgen seinem Wink und kommen schließlich noch pünktlich bei der Anmeldung an.
Der Raum ist trotzdem bösartig überfüllt und wir haben die Wahl: letzte Reihe oder weiter vorne, aber mit dem Rücken zur Tafel und zum Sprecher (Die Tische stehen in Gruppenarbeitsposition). Nachdem wir uns entschieden haben, lieber etwas zu sehen, ohne uns den Hals zu brechen, setzen wir uns nach hinten und werden prompt von einem Einweiser wieder nach vorne geholt, suchen uns schließlich einen Tisch in der Mitte mit Rücken zur Tafel. Aber wie es der Zufall so will, finden wir den "Tisch der Deutschsprachigen" mit einer und einem Deutschen und einer Schweizerin. Dazu gesellen sich noch zwei Schweden, die ich bereits auf meinem kurzen Rückweg gesehen hatte. Unterstützt werden wir während der Orientation von zwei Japanerinnen vom WIC (Waseda International Club), von dem mich Mitglieder bereits vom Flughafen abgeholt hatten. Die beiden heißen Tamami und Natsuki und sind wirklich nett. Die Orientation geht von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr, mit einer kleinen Esspause (Sandwiches, kleine Törtchen sowie Saft und Tee), bei der wir aber trotzdem weiterhin Infos bekommen haben. War irgendwie nervig. Desweiteren haben wir noch einige "Spiele" mitgemacht, die vom WIC erdacht wurden: Ein Gestiken Ratespiel, ein Assoziationspiel (was verbinden wir mit Japan und der Waseda) und ein "wer von den Opfern hatte Wasabi in seinem Keks" Spiel, bei dem von jedem Tisch ein Freiwilliger nach vorne ging und sich dem "Roulette" stellen musste.
Als wir dann endlich fertig waren, mit gefühlten dreitausend Infoblättern mehr beladen und aufgrund des Luftarmen Zustandes, nach sechs Stunden in einem Raum mit geschlossenen Fenstern etwas benebelt, sind wir zurück zum Wohnheim gegangen, froh über die halbe Stunde Pause bis zum "Dormitory Emergency Info Meeting" (oder so ähnlich). Dieses bestand aus einem Infofilmchen zum Verhalten bei Feuer, Erdbeben etc. und - wer hätts gedacht - Infoblättern sowie einer Führung durch das eigene Wohnheim zum Zeigen der Fluchtwege, Alarmknöpfe und Feuerlöscher.
Danach gings auch sofort weiter zur "Exchange Students Welcome Party" des Hôshien Dorms, welches ein wenig unorganisiert wirkte (zu wenig Becher, kaum Essen, zu kleiner Raum, zu laut). Wir blieben nicht lange und gingen dann gemeinsam mit einer Engländerin essen in einem amerikanisch angehauchten lokal mit einer Unzahl an Alkohol-Mischungen. War sehr nett, lustig und lecker dort und einigermaßen bezahlbar. Danach hieß es für mich auch Schicht im Schacht, denn immerhin zeigte die Uhr bei meiner Rückkehr bereits nach 21 Uhr an, also mehr als 14 Stunden nach dem Aufstehen ohne Pause. Ich war fertig ...
Heute noch JASSO-Stipendiums-Orientation gehabt (Ich bekomms wirklich, Juhu!), die ging 'ne knappe Stunde, dann diverse Läden der Umgebung abgecheckt, um einen Überblick über Angebot und Preislage zu bekommen. Dann im 7/11 (Seven-Eleven-Konbini Store) meine Postbank Karte getestet: geht nicht! Keinerlei Konto Infos dazu bekommen, nur die Meldung "Invalid Card" auf dem Kontoauszug. Na ganz großes Kino, meine Bares geht langsam aber sicher zur Neige ... Werd mir mal nachher oder spätestens Samstag eine Post suchen müssen.
Das wars erstmal, ich mach mir jetzt meine "Gyoza" zum Mittag, die ich vorgestern schon gekauft hatte. Yamyam 🤤
Update, 17.43 Uhr:
Da die Mikrowelle absolut gegen mich gearbeitet hat, waren meine Gyoza eher nix ... hab mir dann noch Onigiri geholt und (vorerst) mein Geldproblem behoben, indem ich einen Bankautomaten in einem Post Office gefunden haben. Hab mich auf dem Weg verlaufen und dabei McDoof und Subway entdeckt. Falls mal Bedarf besteht ...
Ich verbreite mal deinen Blog-Link bei diversen Interessenten und Nicht_Facebookern, die sich aber bestimmt auch interssieren wie es dir dort so ergeht, okay?
AntwortenLöschenAuf jedenfall immer sehr Interessant und ausführlich zu lesen.
Auch gut zu sehen dass es dir dort gut geht und du schon in den ersten Tagen so gut klarkommst.
Das spricht wieder mal für dich, Phil
Liebe Grüße
Jo mach das, einigen Leuten die nicht auf Facebook sind hab ich ne Mail geschickt, so wie dir auch. Kannst ja schauen wers noch nicht kennt und wer Interesse hat^^
AntwortenLöschenAch ja: danke ;)
Sagma wieviel Zeitverschiebung is eigentlich bei euch? Zitat Johanna: Is bei Philipp jetzt noch heute oder schon morgen :D.
AntwortenLöschenAnsonsten geht da ja echt die Party ab ^^ vl. hättest du lieber Online-Banking beantragt. Das Info-Gefahren-Filmchen hätt ich zugern auch gesehn ^^. Und Herr Lang hat meiner Hausarbeit zugesagt :D SIEG!!!.
LG
Wir haben zZ 8 Stunden Zeitverschiebung nach vorne (also +8) ;) Und bei mir is noch heute, aber nicht mehr lange.
AntwortenLöschenDas war wirklich so überzogen und witzig, dass mans fats nich ernst nehmen konnte^^
GW!!
Ich muss ja sagen, dass ich in Wien schon total Angst hatte, mich zu verlaufen etc., und dabei sprechen die meine Sprache ^^ Und Du kämpfst da so durch die Straßen von Japan. Hast Du nicht ein wenig Unbehagen bei den vielen Anderssprachigen? Ich mein, auch wenn Du ne gute Grundlage hast, aber ich zieh jetzt schon den Hut, dass Du dich da so behaupten kannst.(gut, was bleibt Dir nun anderes übrig :D) Ich muss erstmal googlen, was Du Dir da einverleibt hast.;)
AntwortenLöschenLiebe Grüße