Erste Ferienwoche

Genau heute vor einer Woche war mein letzter Unterricht in meinem ersten Japansemester und nun habe ich die erste Woche meiner zwei Monate Ferien bereits hinter mir. Und was habe ich gemacht? Kurz gesagt - nichts!

Wobei "nichts" natürlich nicht wirklich nichts heißt. sondern lediglich "nichts produktives". Aber ich denke, das ist auch erstmal okay so.  Da mein Rechner ja aufgrund des kürzlich über Amazon käuflich erworbenen externen Lüfters wieder wunderbar schnell läuft und nicht mehr überhitzt, habe ich mir das zunutze gemacht und die letzten Tage ausgiebig gezockt, vor allem Drakensang und Herr der Ringe Online. Bei letzterem habe ich gemerkt, dass die Zeitverschiebung manchmal doch recht nervig sein kann, denn wenn ich Abends online gehe stehen die Leute in Deutschland ja manchmal gerade erst auf. ;)

Abgesehen davon hatte ich auch einige kleinere Veranstaltungen, zum einen eine kleine Party die ich selbst ins Leben gerufen habe um die (erfolgreiche) Beendigung des ersten Semesters zu feiern. Ich habe dazu größtenteils die Leute aus meinen Kursen eingeladen, welche da waren: Amanda, Peter, Louis, Tal und Thomas (und ich). Einige andere haben leider abgesagt, weil sie entweder noch Unterricht und damit verbundene Präsentationen hatten oder bereits zu langen Asia- oder Heimreisen aufgebrochen waren. War aber auch so ganz witzig.
Ich hatte (mit Hilfe von Amanda) am Tag vorher in einem Izakaya (Kneipe) einen Tisch reserviert und uns schon mal für das "2 Stunden Nomihodai" angemeldet, welche es günstig für 880 Yen gab. Den Haken an der Sache hat er uns zwar am Tag vorher erklärt, ich hab ihn aber falsch verstanden: Zu diesen Frei-Getränken für 880 Yen gibt es noch Essen, was automatisch dazu kommt und auch bezahlt werden will, ich dachte aber es wären dann so um die 1200-1500 Yen. Es stellte sich aber an dem Abend dann heraus, dass dieses Angebot nur gilt, wenn jeder mindestens zweimal etwas zu essen bestellt, welches Gericht spielt dabei keine Rolle. Also musste unsere Runde mindestens zwölfmal Essen bestellen, was sich aber als kein Problem herausstellte. Nachdem wir am Anfang noch Probierfreudig waren und dann einmal frittierte Hähnchenknorpel und danach frittiertes Fett bekamen, beschränkten wir uns auf das Bestellen von Pommes. Die waren auch recht gut.

Am Montag hatte Paul Geburtstag, wo wir dann in gemütlicher Runde zum Curry und Naan verspeisen gegangen sind und danach noch Kuchen gegessen und mehrere Runden (nostalgisches) Uno gespielt haben. Ich habe sogar zu Feier des Tages aufs Mogeln verzichtet ;)

Am Freitag hatte der DMS zum ersten mal in diesem Jahr zu einem Essen geladen, welches einerseits das neue Jahr zu feiern als Thema hatte, aber auch das Ende des zweijährigen Sprachkurses für manche der Japaner. Wir waren am Ende etwa 10 Personen, davon als nicht Japaner Nimrod, Roman und ich. Die Location war ein etwas verstecktes japanisches Lokal in traditionellem Stil, was bedeutet: flacher Tisch mit Sitzkissen, sowie japanisches Essen im Stil mehrerer Speiseteller, die uns nach und nach an den Tisch gebracht wurden. Es gab zum Beispiel Salat, frittiertes Huhn, so etwas wie gepressten Fisch mit ekliger Konsistenz, sowie Pommes (sehr Japanisch!) und dann später noch Onigiri (Reisbällchen) mit den drei Füllungen Sake (Lachs), Konbu (Algen) und Umeboshi (Salzpflaume).
Es gab dort ebenfalls eine Karaoke Anlage (Karaoke heißt übrigens soviel wie "leeres Orchester"), die von den Japanern (und später auch von mir zweimal) fleißig genutzt wurde. Auch Roman ließ sich nach einer Weile hinreißen ein Lied von Nirvana zum besten zu geben. Ich sang übrigens "a horse with no name" von America sowie "Rock you like Hurricane" von den Scorpions. Sie hatten wirklich ne recht gute Auswahl, zum Beispiel auch Lieder von Metallica, Black Sabbath oder Ozzy.
Sobald einer der Japaner gesungen hat, hat auch die Hälfte des Tisches immer mal wieder leise mitgesungen. Wir haben leider gemerkt, dass die nicht-japanischen Lieder hier recht unbekannt zu sein scheinen, denn bei uns hat niemand gesungen. Generell wurde den Singenden auch kaum Aufmerksamkeit geschenkt, sodass man eigentlich nur für etwas Hintergrund-Musik verantwortlich war. Höflichkeitsapplaus gabs dann zwar jedesmal, aber das hab ich irgendwie anders erwartet. Nimrod und ich waren uns dann einig, dass das mit den richtigen Leuten, guter Musik und etwas lustigerer Stimmung auch besser klappe würde.


Ikoma Sensei war auch da (ganz rechts)

Nimrod und Roman


Der ganze Tisch (vor dem Essen)

Der erste Karaoke Anlauf

Mein erster Karaoke Versuch


Es gab auch Bier!
Heute habe ich noch ein Treffen mit Rio, einer mit erst seit kurzem bekannten Japanerin an der Waseda, die ebenfalls Deutsch lernt (und ziemlich gut ist!). Sie ist dieses Semester fertig geworden mit ihrem Studium hier und fährt nächste Woche in ihre Heimat auf Shikoku (eine der vier Hauptinseln Japans, weit westlich von hier) zurück.
Für nächste Woche habe ich noch keine genauen Pläne, außer dass ich mit den Texten für meine Hausarbeit weiter machen werden und wir eventuell einen zweiten Besuch im Metalgodz machen sowie das Sushi in Tsukiji probieren. Mal schauen, lasst euch überraschen!

Kommentare

  1. .. ich versuch mir grad akustisch vorzustellen, wie du "Rock me like a Hurricane" singst.. und komme zu dem Entschluss: Klingt sicher gut! Das wird in Deutschland bitte mal unter Beweis gestellt ;)

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