Taifun

Seit gestern ist eine Taifun Warnung für den Tokyoter Raum draußen, heute ist er angekommen. Den ganzen Tag ist es schon düster, regnerisch und windig, sodass ich seit langen mal wieder eine lange Hose aus dem Schrank holen und entstauben konnte.
An der Senshu und an vielen anderen Unis wurde wohl für heute auch der Unterricht bzw. andere Unternehmungen abgesagt, das scheint der Waseda aber relativ egal zu sein. Die Anderen und ich sind dann planmäßig losgegangen um unsere Student ID cards abzuholen, was sich als eine Angelegenheit von fünf Minuten herausgestellt hat.
Danach sind Paul und ich die Bibliothek auskundschaften gegangen, die wir nur mit der ID Card betreten können. Bei der Waseda Bibliothek handelt es sich um die zweitgrößte Japans, was wirklich seinem Namen gerecht wird. 

Wir haben dann ein Buch über den OPAC gesucht, um uns mit dem Online Suchsystem und der Aufteilung der Bücher vertraut zu machen. Unser Weg führte uns schließlich ins B2F, welches aus einer Reihen von Zellen ... äh Studierräumen und einer riesigen Lagerhalle voller Regale besteht. Wir haben das Buch nach mehrmaligen Überprüfen auch gefunden und uns auf dem Rückweg leicht verlaufen, aber schließlich schafften wir unseren Weg zurück ans Tageslicht. Naja eigentlich eher in den Regen.

Danach war der Coop Markt dran, ein Uni eigener Supermarkt und Bücherhandel, in dem wir Prozente bekommen und somit günstig einkaufen können. Dafür benötigt man natürlich eine eigene Karte, die Coop Membership Card! Womit die Anzahl meiner Zettelchen, Belege und Karten mal wieder um eine gestiegen ist. Bin ich froh, dass ich mein Portemonnaie zu Hause ausgeleert habe 😅

Im Anschluss war dann die Info-Veranstaltung der Japan Postbank, bei der wir sehr viel Spass beim Ausfüllen des Formulars hatten und wo wir zum ersten Mal eine Übersetzerin hatten, die dann auch mal Englisch ordentlich reden konnte. Die Anderen davor waren manchmal etwas schwer zu verstehen ...

Auf dem Rückweg war der Wind schon recht heftig geworden, und wir beeilten uns zurückzukommen. Gerade rechtzeitig, denn die zwei Stunden danach möchte ich nicht draußen rumlaufen müssen. Der Taifun war so stark, dass die Bahnen nicht mehr fuhren und viele Menschen an ihren Arbeitsplätzen feststeckten.
Aus irgendeinem Grund waren die Mädels dann auch nicht so scharf darauf, Abends noch Essen zu gehen, sodass wir Männer uns alleine nochmals in den bereits schwächer werdenden Sturm wagten und auf Nahrungssuche gingen!